Pathogenese von Adhäsionen und das Risiko von Komplikationen

Die klinische Belastung durch Adhäsionen ist groß

Klinische Auswirkungen postoperativer Adhäsionserkrankungen sind in den letzten 100 Jahren zunehmend bekannt geworden.4
Die ersten Daten über Adhäsionen wurden 1872 von Thomas Bryant veröffentlicht. 

Intraabdominale Adhäsionen entstehen durch aberrante peritoneale Wundheilungsprozesse, jede Mesothelschädigung durch chirurgisches Trauma oder bakterielle Entzündung kann zu ihrer Bildung führen. 19

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Tag 1

Adhäsionsbildung beginnt unmittelbar nach einem chirurgischen Eingriff. Makrophagen und Fibroblasten wandern zur Wundoberfläche, und es entsteht eine Fibrinmatrix.

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Tag 3

Die Fibrinmatrix bildet sich immer weiter aus mit der Proliferation von Fibroblasten. Die Vaskularisierung beginnt.

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Tag 5

Die Struktur der Adhäsion wird zunehmend organisiert und mit Gefäßen durchzogen.

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Tag 7

Die Adhäsion ist nun ausgereift und kann sich weiter entwickeln, es bilden sich aber keine neuen Adhäsionen mehr.

Studien deuten darauf hin, dass eine Ursache für die Bildung von Adhäsionen die pathologische Verminderung der Fibrinolysekapazität ist. 3

Der Prozess der Adhäsionsbildung ist ein multifaktorieller Prozess, wobei die Fibrinolysekapazität einer der Einflussfaktoren ist, der von weiteren Faktoren beeinflusst wird. 3

Detaillierte Erkenntnisse über die Entstehung und die Ursachen von Adhäsionen sind noch nicht vollständig bestätigt, aber eine im Jahr 2021 veröffentlichte Studie ergab, dass Makrophagen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Adhäsionen spielen. 30

Formen von Adhäsionen

Es gibt zwei Arten von Adhäsionen: entweder sind sie angeboren und entstehen "während der physiologischen Organogenese" 3 oder sie werden durch entzündliche Erkrankungen wie Endometriose, Peritonitis oder Entzündungen nach Strahlentherapie oder Peritonealdialyse verursacht. 21-23

Der zweite Typ sind erworbene Adhäsionen, die nach Operationen entstehen und bei bis zu 100 % der Patienten postoperativ auftreten.4

Folgen von Adhäsionen

Im Gegensatz zu anderen postoperativen Komplikationen, wie z. B. Wundinfektionen oder Anastomoseninsuffizienzen, führen Adhäsionen zu möglichen lebenslange Risiken 28-29

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  • Hauptursache für einen Dünndarmverschluss (74% sind adhäsionsbedingt) 2
  • Hauptursache für chronische Unterleibsschmerzen (bis zu 40% der Fälle) 25
  • Chronische Unterleibsschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und sind die Indikation für 30 bis 50% aller Laparoskopien und 5% aller Hysterektomien 26

Patientinnen mit einem hohen Risiko für postoperative Adhäsionen

Adhäsionen treten bei bis zu 100 % der Patientinnen nach gynäkologischen Eingriffen auf. 4 Bei Operationen an den Adnexen entwickeln die Patientinnen sogar in 90 % der Fälle Verwachsungen an den Eierstöcken. 23

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Bestimmte Patientenfaktoren und bestimmte Operationen erhöhen das Risiko der Entstehung von Adhäsionen4

  • Patientinnen, die bereits eine Adnex- oder Darmoperation hatten
  • Patientinnen mit entzündlichen Erkrankungen
  • Patientinnen mit Endometriose 24
  • Patientinnen, die sich einer Myomektomie24, Hysterektomie24 oder Adhäsiolyse24 unterzogen haben

Diagnose

Adhäsionen können intraoperativ sicher diagnostiziert werden, während keine Bildgebung eine sichere, eindeutige Diagnose gewährleisten kann. Eine Ultraschall- oder MRT-Untersuchung kann die Diagnose von Adhäsionen stellen, indem sie eine eingeschränkte Bewegung in der Bauch- / Beckenhöhle aufgrund von Adhäsionen feststellt.3

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